Vor- , außer- und nachrömische Identitäten im ersten Jahrtausend unserer Zeit werden vergleichend besprochen und zwar anhand von Beispielen aus Nordafrika und dem Donau- und Alpenraum. Bestehende Auffassungen zu Mechanismen sozialer und politischer Identifikationsstrategien in Altertum und Mittelalter sollen in Frage gestellt, neue Ansätze vorgeschlagen werden. Strategien der Identitätsbildung, die Selbstdefinition sozialer Gruppen sowie ethnische Prozesse sind zu behandeln. In welcher Beziehung zueinander stehen ethnische und städtische, regionale, provinzielle und militärische Identitäten, in welcher Weise mögen sie verbunden sein und was unterscheidet sie schließlich voneinander? Ein transdisziplinärer Ansatz zwischen alter und mittelalterlicher Geschichte soll helfen, mögliche Antworten auf solche Fragen zu finden. Zwei Kategorien stehen im Mittelpunkt: 1. Die Frage nach römischer Identität nach dem Ende der imperialen Staatlichkeit und 2. der Aufbau ethnischer Gruppen auf Basis einerseits antiker ethnographischer Literatur, andererseits jüdischer, christlicher und biblischer Diskurse.