Das Erbe der Alten Könige

Ktesiphon und die persischen Quellen islamischer Kunst

 

Poster Ktesiphon Ausstellung

 

 

Wie sind islamische Kulturen, wie ist die islamische Kunst entstanden? Wo sind ihre Quellen? Ähnlich wie der Islam als Religion baut auch die islamische Kunst auf den Vorgängerkulturen des Nahen Ostens auf. Diese Ausstellung widmete sich dem persischen Erbe im Islam anhand von Ktesiphon, einer gigantischen Ruinenlandschaft südlich von Bagdad.

Überragt von der monumentalen Bogenhalle des Königspalasts, dem Taq-e Kesra, ist die Stadt bis heute ein Sinnbild von Größe und Niedergang des mächtigen Sasanidenreiches – einer uns wenig bekannten Großmacht im alten Persien. Dieses konkurrierte über Jahrhunderte mit Rom und Byzanz. Mit den Eroberungszügen der arabischen Heere veränderten sich im 7. Jh. n. Chr. die politischen Machtverhältnisse grundlegend. Und auch kulturell vollzog sich ein Wandel – es entstand “die islamische Kunst“. War nun aber alles anders?

Die Ausstellung zeigte, dass die bestehende Kultur nicht “einfach zu Ende ging” und die neue Kultur keineswegs aus dem Nichts entstand. Ausgehend von einem Panorama der Welt um 600 n. Chr. führt sie in eine multi-kulturelle Kulturlandschaft ein und illustriert das Fortleben von Techniken, Ideen und Motiven. Vieles wurde übernommen, diente als Vorbild für Neues – anderes verschwand im Dunkel der Geschichte. Sie lädt auch dazu ein, sich mit ganz praktischen Problemen der Forschung über die Vergangenheit zu beschäftigen: Wie lässt sich kultureller Wandel an archäologischen Objekten ablesen? Wo liegen die Schwierigkeiten der Archäologen bei der Rekonstruktion des Alten und wo die Chancen für uns heute? Als geteiltes Kulturerbe zwischen Irak und Iran, als bedrohtes Kulturgut und als Zeugnis der Entstehung islamischer Kultur berühren die Objekte konkrete Gegenwartsfragen.

Videos zur Ausstellung

Quelle: Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dominik Lengyel und Catherine Toulouse


 

Quelle: Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dominik Lengyel und Catherine Toulouse


 

Die Ausstellung wurde im Rahmen der Forschungsgruppe (C-3) Fragments, Ruins, and Space: the perception and representation of ancient spaces in modern contexts des Exzellenzclusters Topoi der Freien Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin vom Museum für Islamische Kunst konzipiert. Weitere Kooperationspartner waren das DAI, die HTW Berlin, die BTU Cottbus-Senftenberg und das Institut für Museumsforschung.

Mit freundlicher Unterstützung von Topoi, The Sarikhani Collection London und der Freunde des Museums für Islamische Kunst.

Kuratierung und Vermittlung: Ute Franke, Stefan Weber, dabei Schwerpunkt Vermittlung Christine Gerbich,  Karin Schmidl,  John-Paul Sumner
Ausstellungsarchitektur: Youssef El-Khoury
Restaurierung: Laura Steinmüller, Stephanie Fischer, Jutta-Maria Schwed, Sandra Kaufhold
Ausstellungsbau und -aufbau: Minga Network, Yelka Kant, Ingo Valls — SMB
Visualisierung: Dominik Lengyel, Catherine Toulouse
Grafik: neo.studio | neumann schneider architekten, Irene Themann, Wiebke Dane
Mittarbeit Vermittlung: Jana Braun, Antje Canzler, museeon

Unter Mitarbeit von: Mathias Knaut, Jens Kröger, Bernhard Graf

Museumsdiwan: Fadi Abdelnour, Farzad Akhavan, Younes Al-Amayra, Laila Atracke, Khairdan Belkahla, Joachim Dikmayer, Nemi El-Hassan, Lina Ganama, Henriette Gasda, Maral Jekta, Claudia Jubeh, Dani Mansour, Fanny Piotrowski, Nilufar Reichel, Cathrin Schaer, Nina Sedlak-Cinar, Leila Tekin